Das enorme Potenzial der digitalen Gesundheitsversorgung wird bisher längst nicht ausgeschöpft. Der ZVEI sagt nun ganz konkret, wo Handlungsbedarf besteht und übergibt 20 Vorschläge an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn.
Dr. Klaus Mittelbach (l.), Vorsitzender der ZVEI-Geschäftsführung, und Hans-Peter Bursig (r.), Geschäftsführer des ZVEI-Fachverbands Elektromedizinische Technik, übergeben 20 Vorschläge für eine erfolgreiche Digitalisierung der Gesundheitsversorgung an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn.
(Bild: ZVEI)
„Die Digitalisierung der Gesundheitswirtschaft ist kein Selbstzweck, sondern dient dem Ziel, jedem Einzelnen die Gesundheitsversorgung anzubieten, die am besten zu seinem Gesundheitszustand und zu seinen Lebensumständen passt“, erklärte ZVEI-Präsident Michael Ziesemer am Rande des ZVEI-Jahreskongresses am 22. Mai 2019 in Berlin.
20 Vorschläge für die digitale Transformation
Die Digitalisierung der Gesundheitswirtschaft stand im Fokus des ersten Kongresstages. Dort übergaben Dr. Klaus Mittelbach, Vorsitzender der ZVEI-Geschäftsführung, und Hans-Peter Bursig, Geschäftsführer des ZVEI-Fachverbands Elektromedizinische Technik, 20 praxisrelevante Vorschläge für eine erfolgreiche Digitalisierung der Gesundheitsversorgung an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Der hat die Vorschläge mehr oder weniger kommentarlos entgegengenommen, um postwendend eine Keynote zum Thema „Digitale Versorgung gestalten – Chancen nutzen“ zu halten, in der er einmal mehr betonte, dass die Digitalisierung der deutschen Gesundheitswirtschaft jetzt mit konkreten Schritten vorangebracht werden müsse.
Für die Umsetzung der Digitalisierung schlägt der ZVEI unter anderem vor, einen gesetzlich definierten Rahmen für die Nutzung von personenbezogenen Daten sowie eine Vertrauensstelle für Gesundheitsdaten zu schaffen, damit eine freiwillige Weitergabe von Gesundheitsdaten (Datenspende) möglich wird. „Das aktuelle Datenschutzmodell in Deutschland passt weder zu einer datenbasierten Wirtschaft, noch zu einer digitalisierten Gesundheitsversorgung“, so Ziesemer. Zudem schlägt der ZVEI vor, alle Leistungserbringer gesetzlich zu folgendem zu verpflichten:
angemessene Cybersicherheitsmaßnahmen vornehmen
eine nationale Koordinierungsstelle E-Health einrichten
ein Berufsprofil „Medical Data Scientist“ entwickeln
eine öffentliche Debatte zu den Auswirkungen der Digitalisierung auf das Solidarprinzip führen
Antworten auf die Herausforderungen der demografischen Entwicklung
Um das Potenzial einer digitalisierten Gesundheitsversorgung zu heben, bedarf es aus Sicht des ZVEI einer Definition strategischer gesundheitspolitischer und gesamtgesellschaftlicher Ziele. „Diese müssen in einem E-Health-Zielbild festgelegt werden“, betont Ziesemer. „Erst dann können alle Beteiligten im Gesundheitssystem die richtigen Maßnahmen in den jeweiligen Bereichen umsetzen, die anschließend in Summe zum gewünschten Ziel führen.“
„Die Digitalisierung der Gesundheitswirtschaft bietet Antworten auf die Herausforderungen der demografischen Entwicklung und trägt zur langfristigen Finanzierbarkeit der Krankenversicherung in Deutschland sowie der Wettbewerbsfähigkeit des Standorts bei“, so Ziesemer weiter. Die Umsetzung des digitalen Wandels könne aber nur gelingen, wenn es zusätzlich zu innovativer Medizintechnik auch eine Digitalisierung der Versorgungsprozesse gäbe, also eine gänzlich neue Herangehensweise an die Gesundheitsversorgung
Die digitale Transformation der Gesundheitswirtschaft müsse in vielen verschiedenen Feldern gleichzeitig vorangetrieben werden, bekräftigt Bursig. „Auch wenn es schwierig ist, in dieser komplexen Situation den Überblick zu bewahren, muss der Prozess der digitalen Transformation jetzt Fortschritte machen. Sonst droht Deutschland international den Anschluss zu verlieren“, so der Geschäftsführer des ZVEI-Fachverbands Elektromedizinische Technik.
Dieser Artikel erschien ursprünglich bei Devicemed.
Stand vom 30.10.2020
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